Prognosefaktor Fallzahl
Dass die Fallzahl einen wahrscheinlich größeren Einfluss auf die Versorgungsergebnisse hat als Leitlinien, belegt eine Vielzahl von Studien. So zeigte eine Studie der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, dass eine "ausreichende Behandlungserfahrung", nämlich eine Fallzahl von 20 oder mehr Patienten mit Keimzelltumoren pro Jahr, einer der drei wichtigsten Prognosefaktoren bei Keimzelltumoren ist.
Diese Beobachtung wird gestützt durch eine multizentrische prospektive Studie der EORTC zur Hochdosischemotherapie bei Patienten mit weit fortgeschrittenen Tumoren. Es zeigte sich, dass die Fallzahl pro Klinik einen starken Einfluss auf die Versorgungsergebnisse hatte (Überlebensrate 62% vs. 77%, p = 0,006). Dass Patienten bei fortgeschrittenen Tumoren (Klinisches Stadium > IIB) von der Behandlung in high-volume Versorgungseinheiten profitieren, zeigte das schwedisch-norwegische Keimzelltumorprojekt.